Der Gleichstellungsdiskurs steht in einem ambivalenten Verhältnis zu den gleichzeitig an den Hochschulen etablierten Kriterien der Exzellenz. Obwohl die vorherrschenden, vergeschlechtlichten Vorstellungen von exzellenter Wissenschaft zum Gegenstand von Kritik geworden sind, gelingt es bislang nicht, eine tiefgreifende Umstrukturierung der Wissenschaft anzustossen. Auch das Feld der Politik ist in Bezug auf das Geschlechterverhältnis ähnlich strukturiert: Seit rund 50 Jahren gibt es keine formalen Ausschlusskriterien mehr gegen Frauen. Nichtsdestotrotz bleibt die Untervertretung von Politikerinnen stabil. Denn sowohl in der Wissenschaft wie auch in der Politik müssen sich Frauen, um erfolgreich zu sein, weiterhin an den Massstäben einer männlich geprägten Kultur messen. Es ist deshalb an der Zeit, etablierte Normen in Wissenschaft und Politik zur Disposition zu stellen und folgende Fragen zu diskutieren: Was ist notwendig, um eine strukturelle und kulturelle Transformation der vorherrschenden Geschlechterordnung in Wissenschaft und Politik herbeizuführen? Welche Impulse sind von verschiedenen Akteur*innen bereits ausgegangen, welche Massnahmen werden derzeit implementiert, auf welche Veränderungen zielen diese ab und was wurde bisher versäumt? Was braucht es für einen wechselseitigen Transfer zwischen Theorie, Policy und institutioneller Umsetzung und welche politischen Antworten gibt es auf die Frage nach einer wirklichen Transformation solcher Verhältnisse?
Inputs
(1) Raquel Delgado Moreira (Equal Opportunities NCCR – on the move)
(2) Tamara Funiciello (Nationalrätin SP)
(3) Simona Isler (Gender Equality SNF)
(4) Fleur Weibel & Andrea Zimmermann (Zentrum Gender Studies, Universität Basel)
Moderation
Sarah Schilliger, Universität Bern
Format: Inputs mit moderierter Diskussion und Kommentar
Sprache: Deutsch
Thematic Field: Meritocracy, excellence & inequality